Die Liegenden

Eine neue Spezies wächst heran: die Liegenden. Verwundert beobachtet ein Vater seinen 18-jährigen Sohn. Er lebt auf dem Sofa, online verbunden mit aller Welt - außer mit seinem Erzeuger. Sein Vater schaut über den Abgrund zwischen den Generationen und fragt sich: Wer bin ich? Und wer ist der Alien dort drüben? Wer Kinder im Teenager-Alter hat, erkennt sich wieder. Ein Vater führt einen inneren Monolog, er kommt mit der Lebenshaltung seines Sohnes nicht klar, er versteht ihn nicht. Man lacht und kichert in sich hinein, findet seine eigenen Gefühle wieder und weiß, wenn man diese Dinge Erwachsenen erzählt, die keine eigenen Kinder haben, dann bekommt man allerhöchstens gute Ratschläge und fühlt sich als kompletter Versager in Sachen Erziehung.

Serra versucht zu analysieren, warum die Jugend ist, wie sie ist. Er beschreibt oft ironisch das Verhalten des jungen Mannes, der eigentlich auf dem Sofa liegend vor sich hinlebt ohne Sinn und Ziel. Am Ende gelingt es dem Vater endlich, den Sohn zu einer Bergwanderung zu verführen und.... der Vater versöhnt sich mit dem Lebensstil des Sohnes und auch der Sohn beginnt den Vater zu verstehen. Ein ruhiges und unaufgeregtes Buch, das allerdings mein Inneres berührt hat, wahrscheinlich als zweimalig Betroffene, die die Zeit der Pubertät heute mit Ironie, Humor und Abstand betrachten kann.Für mich ein gelungenes Buch.