Ein Buchladen zum Verlieben von Katarina Bivald

Autorin:
»Ich war nie in den USA, aber ich bin dort aufgewachsen. Mit Fannie Flagg, Annie Proulx, Louisa May Alcott und Marshall Grover. Das ländliche Amerika war mir so nah wie die kleine schwedische Vorstadt, in der ich zufällig geboren wurde. Und ich wusste immer, dass ich eines Tages schreiben würde. Schon als Kind erzählte ich ständig Geschichten.« Katarina Bivald arbeitete 10 Jahre lang in einem Buchladen. Sie lebt in der Nähe von Stockholm, gemeinsam mit ihrer Schwester und so vielen Bücherregalen, wie sie nur gerade so reinpassen in die Wohnung. Sie weiß bis heute nicht genau, was sie bevorzugt: Menschen oder Bücher.

Liebe Leserinnen und Leser,
als ich vierzehn war, habe ich als Aushilfe in einem Buchladen gearbeitet. Damals träumte ich davon, eines Tages in einem großen, funkelnden Buchladen zu arbeiten, so einem wie in E-Mail für dich. Mit allem Drum und Dran: Ohrensessel aus schwarzem Kunstleder, der Duft von Cappuccino in der Luft und schöne neue Schilder aus dickem Pappkarton (unsere bestanden meist aus hauchdünnem gelben Zetteln und wurden hastig zusammengeklebt im kleinen Büro hinten im Buchladen). Krimis, Neue Bücher, Taschenbuchbestseller. Das stand auf den Schildern.

Aber als ich die vorliegende Geschichte hier schrieb, hatte ich weder Bücher noch eindrucksvolle Pappschilder im Kopf. Mich bewegte vielmehr die Frage, was ein Buchladen für eine kleine ausgestorbene Gemeinde bedeuten kann, die so richtig am Boden liegt. Und was die Leute dort wirklich zum Lesen bewegen könnte. Neue Bücher, Taschenbuchbestseller, Krimis – für meine Hauptperson Sara und mich sind das absolut zufriedenstellende Kategorien, ganz klar. Aber die Einwohner von Broken Wheel, so wie ich sie mir vorstelle, würde das wohl kaum zum Lesen bringen.

Sara erfindet also ihr eigenes Sortiersystem – Krimis werden zu Sex, Gewalt und Waffen. Es gibt ein extra Regal für diejenigen, die eigentlich gar nicht so wirklich viel lesen wollen (Keine unnötigen Wörter), Chicklit und die ganzen wunderbaren Wohlfühlromane laufen unter Für Freitagabende und den faulen Samstagmorgen im Bett. Und ganz allmählich, Schritt für Schritt, fangen die Menschen in Broken Wheel tatsächlich an zu lesen – etwa zur selben Zeit, als Sara erkennt, dass es auch noch mehr gibt im Leben als Bücher …

Inhalt:
Es beginnt mit einer ungewöhnlichen Brieffreundschaft. Die 65-jährige Amy aus Iowa und die 28-jährige Sara aus Schweden verbindet eines: Sie lieben Bücher – mehr noch als Menschen. Begeistert beschließt die arbeitslose Sara, ihre Seelenverwandte zu besuchen. Als sie jedoch in Broken Wheel ankommt, ist Amy tot. Und Sara plötzlich mutterseelenallein. Mitten in der Einöde. Irgendwo in Iowa. Doch Sara lässt sich nicht unterkriegen und eröffnet mit Amys Büchersammlung einen Laden. Und sie erfindet neue Kategorien, um den verschlafenen Ort für Bücher zu begeistern: »Die verlässlichsten Autoren«, »Keine unnötigen Wörter«, »Für Freitagabende«, »Gemütliche Sonntage im Bett«. Ihre Empfehlungen sind so skurril und liebenswert wie die Einwohner selbst. Und allmählich beginnen die Menschen aus Broken Wheel tatsächlich zu lesen – während Sara erkennt, dass es noch etwas anderes im Leben gibt außer Büchern. Zum Beispiel einen ziemlich leibhaftigen Mr. Darcy …

Fazit:
Ein Roman über die Liebe zu Büchern und ein sanfter Liebesroman. Die Geschichte ist wunderschön zu lesen, sonderbar mit skurrilen Entwicklungen und einem kuriosen Schluss. Wunderbare Charaktere, die man ins Herz schließt. Jedes Kapitel steckt voller Buchweisheiten und Liebeserklärungen an Geschichten. Wir begegnen vielen bekannten Büchern aus verschiedenen Genres. Ein echter Wohlfühl-Roman. Die stimmungsvolle Atmosphäre zieht sich durch das ganze Buch. Wer Action und Abenteuer sucht ist hier falsch – Menschen, die Bücher mit Atmosphäre lieben sind hier goldrichtig. Wer Entspannung sucht bei einer wunderbaren Geschichte sucht, der muss dieses Buch lesen und wer Bücher liebt erst recht.